Pflegerin hilft älterer Frau beim Kreuzworträtzel am Küchentisch.
Ein wichtiger Beitrag zur Altersvorsorge?

Pflegezusatzversicherung

Wir alle wollen im Alter noch fit und aktiv sein. Doch es besteht die Chance, dass du oder deine Familie eines Tages Hilfe benötigen. Damit der Pflegefall nicht zur finanziellen Katastrophe wird, kann dir die Pflegezusatzversicherung ein paar Sorgen nehmen – und ein schönes und selbstbestimmtes Leben trotz Pflege ermöglichen. Doch für wen ist diese Zusatzversicherung sinnvoll und worauf musst du bei der Tarifauswahl achten?

Das Wichtigste in Kürze

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Die Pflegezusatzversicherung zahlt für Leistungen, die von der gesetzlichen Pflegeversicherung nur teilweise gedeckt sind. Dazu gehören etwa Heimkosten oder eine private Haushaltshilfe.

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Sie schließt die Lücke zwischen einem guten Leben im Alter und den zu erwartenden Kosten.

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Die Versicherung entlastet dich und deine Familie, da du teure Pflegeleistungen nicht selbst zahlen musst.

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Es gibt viele Versicherungen und Tarife. Lass dich umfassend beraten, um das Passende für dich zu finden.

Was ist eine Pflegezusatzversicherung?

Die Pflegezusatzversicherung ist eine private Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung. Die gesetzliche Pflegeversicherung kommt im Pflegefall nur für bestimmte Leistungen auf und knüpft diese stark an den Pflegegrad und andere Bedingungen. Die private Pflegezusatzversicherung:

  • Zahlt für höherwertige Pflegeleistungen wie z. B. eine bessere Heimunterbringung
  • Übernimmt auch Zusatzkosten wie eine Haushaltshilfe
  • Vermindert die finanzielle und emotionale Last für Angehörige im Pflegefall
  • Überweist je nach Tarif monatlich sogar zusätzliches Geld

Du kannst dir eine Pflegezusatzversicherung wie eine Sonderform der Krankenzusatzversicherung  vorstellen: Sie ist eine Art Familien- und Altersvorsorge, mit der du sicherstellen kannst, dass du dein Leben so führen kannst, wie du es möchtest – egal, was kommt.

Warum ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll?

Eine Pflegezusatzversicherung ist schon in jungen Jahren und für praktisch alle Menschen sinnvoll. Im besten Fall verbringst du dein Leben, ohne dass die Versicherung greifen muss. Doch die Gesellschaft lebt immer länger, jeder braucht im Alter Unterstützung – und sei es nur bei der Hausarbeit.

Privates Betreuungs- und Pflegepersonal ist aber teuer und auch die Kosten für eine Heimunterbringung sind in den vergangenen Jahren explodiert. Selbst bei einem hohen Pflegegrad kann dich die gesetzliche Pflegeversicherung nur bis zu einem gewissen Punkt unterstützen. Aktuell müssen Betroffene oder Angehörige für einen Heimplatz, je nach Bundesland, durchschnittlich mindestens 3.000 € pro Monat im ersten Jahr zahlen.

Das ist eine Menge Geld – unabhängig vom Vermögen. Obendrauf kommen Kosten für Pflegehilfsmittel, die Lebenshaltung und Hilfspersonal. Wer das alles aus eigener Tasche zahlen muss, kann schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Das soll die Pflegezusatzversicherung verhindern.

Welche Arten der Pflegezusatzversicherung gibt es?

Ähnlich wie bei Krankenzusatzversicherungen kannst du dir die Leistungen deiner Pflegezusatzversicherung nach deinen Bedarfen und Bedürfnissen zusammenstellen. Es gibt Tarife, die vorwiegend auf den Pflegekomfort abzielen, und solche, die sich um die finanzielle Seite kümmern.

Unser Tipp

Viele Tarife für die Pflegezusatzversicherung sind wie die gesetzliche Form an die Feststellung und die Höhe eines Pflegegrads gekoppelt. Dieser kategorisiert, wie intensiv du betreut werden musst. Den Antrag auf Feststellung eines Pflegegrads solltest du stets schnell und zunächst formlos an die Pflegekasse schicken – denn jeder Tag ist bares Geld.

Pflegetagegeldversicherung

Die Pflegetagegeldversicherung zahlt einen täglichen Betrag, der sich nach dem Tarif und (meist) dem Pflegegrad richtet. Das Geld ist nicht direkt an Pflegeleistungen gebunden, es kann zum Beispiel auch für den Lebensunterhalt pflegender Familienangehöriger verwendet werden.

Pflegekostenversicherung

Die Pflegekostenversicherung übernimmt den Mehrbetrag für Pflegeleistungen, die von der gesetzlichen Pflegekasse nicht vollständig bezahlt werden. Solche Policen ermöglichen unter anderem ein Einzelzimmer oder Appartement in einem Pflegeheim zum Preis eines Mehrbettzimmers.

Pflegerentenversicherung

Die Pflegerentenversicherung ist das Pflege-Pendant zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Im Pflegefall erhältst du eine monatliche Rente, deren Höhe du vorherbestimmst.

Staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung (Pflege-Bahr)

Sobald du für bestimmte Pflegezusatzversicherungen mindestens 10 € pro Monat als Eigenbetrag zahlst, greift dir der Staat über den Pflege-Bahr mit 5 € zusätzlich unter die Arme. Dadurch kannst du zum Beispiel bei einer Vorerkrankung leichter eine Police erhalten oder dir die teureren Beiträge leisten.

Wie findest du die passende Pflegezusatzversicherung?

Wie die Krankenzusatz- oder Berufsunfähigkeitsversicherung soll die Pflegezusatzversicherung staatliche Leistungen ergänzen und nicht ersetzen. Darum solltest du zumindest in groben Zügen verstehen, was der Staat im Pflegefall zahlt, unter welchen Bedingungen er das tut und auf welche Lücken du achten musst. All das erklärt dir die OVB Finanzberatung gern.

Sobald du grundsätzlich verstehst, worum es geht, ist ein intensiver Vergleich von Policen, Tarifen und Leistungen unverzichtbar. Schließlich möchtest du deine Familie absichern, aber nicht unnötig Geld bezahlen. Deine OVB Expertin oder dein OVB Experte vor Ort achten beim Vergleich der Pflegezusatzversicherungen auf folgende Elemente:

  • Finanzen oder Leistungen? 
    Pflegetagegeld oder Pflegerente sind im Pflegefall attraktiv, weil sie Geld zur freien Verfügung zahlen. Allerdings sind die Beiträge höher und die Bedingungen oft rigoroser. Eine Pflegekostenversicherung ist preiswert, greift aber nur, wenn tatsächlich Kosten entstehen, die auch in der Police abgedeckt sind. Pflegende Angehörige fallen häufig nicht darunter.
  • Leistungsbedingungen:
    Eine optimale Pflegezusatzversicherung greift schon ab Pflegegrad 1, unter Umständen sogar ab Pflegegrad 0 – und sofort bei Eintritt eines Pflegefalls. Außerdem deckt sie auch die Pflege durch Angehörige ab und stellt die Beiträge im Leistungsfall frei. Jedes dieser „Extras“ kostet dich unter Umständen zwar mehr, macht aber im Pflegefall einen entscheidenden Unterschied.
  • Anpassung an Inflation:
    Du musst davon ausgehen, dass die Pflegekosten langfristig weiter steigen. Also müssen sich auch die Leistungen der Pflegezusatzversicherung an die Inflation anpassen. Das gilt zwar auch für die Beiträge, ist aber eine vorausschauende Entscheidung.
  • Mit- oder Nachversicherung:
    Sobald deine Familie wächst, sollte die Pflegezusatzversicherung mitwachsen. Eine Nachversicherungsgarantie kann Kinder oder neue Partnerinnen und Partner schützen und ist ein wichtiger Punkt bei der Familienvorsorge.

Unser Tipp

Keine Pflegezusatzversicherung ohne Gesundheitsfragen! Bei Antragstellung darfst du nichts verheimlichen. Nicht einmal eine scheinbar harmlose Allergie. Gehe mit deiner OVB Finanzberaterin oder deinem OVB Finanzberater alle Fragen durch und besprich deine Krankengeschichte. Damit stellst du sicher, dass der Versicherungsschutz im Ernstfall greift. Deine Informationen werden absolut vertraulich behandelt.

Du möchtest mehr über Pflegezusatzversicherungen wissen oder benötigst anderweitig Unterstützung bei der Familien- und Altersvorsorge? OVB ist für dich da. Sprich uns einfach an und mach einen Termin mit einer Beraterin oder einem Berater in deiner Nähe aus.

Pflegezusatzversicherung

Häufig gestellte Fragen

Eine Pflegezusatzversicherung sollte man so früh wie möglich abschließen, da die Beiträge mit jedem Lebensjahr steigen. Außerdem steigt im Alter das Risiko für Erkrankungen, die zu Ausschlüssen oder Zuschlägen führen können.

Die Absicherung durch eine Pflegezusatzversicherung richtet sich nach deiner individuellen Lebenssituation. Generell ist eine Pflegezusatzversicherung eine Ergänzung zu staatlichen Leistungen.

Eine günstige Pflegezusatzversicherung kannst du bereits ab wenigen Euro pro Monat abschließen. Allerdings solltest du unbedingt vergleichen, ob du dann alle notwendigen Leistungen erhältst.

Um eine Pflegezusatzversicherung abzuschließen, musst du immer Gesundheitsfragen beantworten. Sei dabei ehrlich und transparent, sonst kann es passieren, dass die Versicherung im Pflegefall nicht zahlt.

Wenn du die Pflegezusatzversicherung kündigst, erlischt der Schutz und du erhältst keine Leistungen. Dein Geld bekommst du auch nicht zurück. Willst du sparen, gibt es andere Optionen – zum Beispiel den Wechsel in einen günstigeren Tarif.

Das Pflegetagegeld wird tageweise ausgezahlt, die Pflegerente monatlich. Welche Option besser für dich ist, besprichst du am besten mit deiner OVB Finanzberaterin oder deinem OVB Finanzberater.

Eine gesetzlich geregelte Altersgrenze für den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung gibt es nicht, jedoch wird es ab 70 bzw. 75 Jahren bei den meisten Versicherungen schwierig noch einzusteigen. Allerdings steigt mit zunehmendem Alter das Ablehnungsrisiko wegen Vorerkrankungen oder anderen gesundheitlichen Problemen.

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